Feuerberge im Herzen Frankreichs: Vulkanismus im Zentralmassiv
Das Zentralmassiv, das grüne Herz Frankreichs, ist nicht nur für seine malerischen Landschaften, Käsespezialitäten und mittelalterlichen Dörfer bekannt, sondern auch für seine feurige Vergangenheit. Denn hier schlummern, versteckt unter grünen Hügeln und tiefen Wäldern, die Überreste einer turbulenten vulkanischen Geschichte.
Obwohl der letzte Ausbruch schon Jahrtausende zurückliegt, prägen die Spuren des Vulkanismus das Landschaftsbild bis heute. Kegelberge, Maare und Lavaströme zeugen von der gewaltigen Kraft, die einst das Massiv formte.
Die vulkanische Geschichte des Zentralmassivs
Der Vulkanismus im Zentralmassiv begann vor etwa 60 Millionen Jahren und dauerte bis ins Holozän an. Im Gegensatz zu den Vulkanen in den Alpen oder der Eifel, die durch die Kollision von Kontinentalplatten entstanden sind, ist der Vulkanismus im Zentralmassiv auf einen sogenannten „Hotspot“ zurückzuführen. Hier steigt heißes Magma aus dem Erdmantel auf und durchbricht die Erdkruste.
Vulkane zum Entdecken:
* Die Chaîne des Puys: Diese Kette von etwa 80 Vulkanen erstreckt sich über 45 Kilometer und bietet eine faszinierende Vielfalt an Vulkanformen. Hier findet man den Puy de Dôme, den höchsten Vulkan der Kette, sowie den Puy de Pariou mit seinem perfekt geformten Krater.
* Die Monts Dore: Dieses Massiv beherbergt den Puy de Sancy, den höchsten Gipfel des Zentralmassivs (1886 m). Hier finden sich auch zahlreiche Thermalquellen, die von der vulkanischen Aktivität zeugen.
* Der Cantal: Mit einem Durchmesser von 60 Kilometern ist der Cantal der größte Stratovulkan Europas. Seine erodierten Hänge bilden heute ein sanftes Hügelland, das von tiefen Tälern durchzogen ist.
Spuren der Vergangenheit:
Neben den imposanten Vulkankegeln findet man im Zentralmassiv auch zahlreiche andere Zeugnisse der vulkanischen Vergangenheit:
* Maare: Diese kreisrunden Seen sind durch vulkanische Explosionen entstanden. Eines der bekanntesten Maare ist der Lac Pavin.
* Basaltsäulen: An vielen Stellen treten die erkalteten Lavaströme in Form von spektakulären Basaltsäulen zutage.
* Thermalquellen: Die vulkanische Aktivität hat auch zahlreiche Thermalquellen entstehen lassen, die heute für ihre heilende Wirkung bekannt sind.
Fazit:
Der Vulkanismus hat das Zentralmassiv über Millionen von Jahren geprägt und ihm seine einzigartige Landschaft verliehen. Wer diese Region besucht, sollte sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, die faszinierenden Spuren der vulkanischen Vergangenheit zu entdecken.
Ist der Vulkanismus noch aktiv?
Das ist eine sehr gute Frage! Obwohl der letzte Ausbruch im Zentralmassiv schon einige Jahrtausende zurückliegt (vor ca. 6.700 Jahren), gilt die Region vulkanisch gesehen noch als aktiv.
Hier sind die Gründe:
* Junge Vulkane: Geologisch betrachtet sind die Vulkane des Zentralmassivs noch sehr jung. Die Chaîne des Puys zum Beispiel entstand erst vor etwa 95.000 Jahren. In der Vulkanologie gilt ein Vulkan als aktiv, wenn er in den letzten 10.000 Jahren ausgebrochen ist.
* Magma im Untergrund: Studien zeigen, dass sich unter dem Zentralmassiv noch immer Magma befindet. Es gibt Hinweise darauf, dass dieses Magma in Bewegung ist und sich möglicherweise in Zukunft wieder einen Weg an die Oberfläche bahnen könnte.
* Hebung des Bodens: Messungen haben ergeben, dass sich der Boden in der Region um einige Millimeter pro Jahr hebt. Dies könnte ein Anzeichen dafür sein, dass sich Magma im Untergrund ansammelt.
* CO2-Ausgasungen: In einigen Gebieten des Zentralmassivs treten erhöhte CO2-Ausgasungen auf. Dies kann ein weiteres Indiz für aktive vulkanische Prozesse sein.
Allerdings:
* Kein Grund zur Panik: Obwohl der Vulkanismus im Zentralmassiv noch aktiv ist, besteht derzeit keine unmittelbare Gefahr eines Ausbruchs. Die Überwachung der vulkanischen Aktivität ist sehr gut, und Wissenschaftler gehen davon aus, dass sie einen möglichen Ausbruch rechtzeitig vorhersagen können.
Zusammenfassend:
Ja, der Vulkanismus im Zentralmassiv ist noch aktiv. Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass es noch lange dauern wird, bis es zu einem neuen Ausbruch kommt. Die Region wird genau überwacht, und die Wissenschaftler sind zuversichtlich, dass sie die Bevölkerung rechtzeitig warnen können.
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