Ho-Ho-Horror: Weihnachten - Das Fest der qualvollen Konsumorgie


Liebe Leidensgenossen,
es ist wieder soweit! Die besinnlichste Zeit des Jahres bricht über uns herein – und mit ihr die alljährliche Konsumorgie, die uns in den Wahnsinn treibt. Weihnachten, einst ein Fest der Nächstenliebe, hat sich in ein Festival des materialistischen Überflusses verwandelt, das uns mit Geschenketerror, Familienstreit und kulinarischer Völlerei in die Verzweiflung stürzt.
Schon Wochen vorher beginnt der Konsumterror. Die Innenstädte verwandeln sich in glitzernde Schlachtfelder, auf denen verzweifelte Menschenmassen nach dem "perfekten" Geschenk jagen. Oma braucht den dritten Bademantel, Papa den fünften Schlips und die Kinder werden mit Plastikspielzeug überschüttet, das nach drei Tagen im Müll landet. Die Kreditkarten glühen, die Nerven liegen blank. Online-Shops locken mit "unverzichtbaren" Angeboten und die Werbung hämmert uns ein, dass wir nur mit dem neuesten Smartphone, der teuersten Spielkonsole oder dem größten Plüschtier wirklich glücklich werden können.
(Bild: Ein abgeholzter Weihnachtsbaumstamm liegt verlassen am Straßenrand)
Und dann der Weihnachtsbaum! Dieses arme, gequälte Gewächs, das in unseren Wohnzimmern sein trauriges Ende findet. Stundenlang kämpfen wir mit Lichterketten, die sich ineinander verknoten, und Kugeln, die beim Aufhängen zu Bruch gehen, während uns die Nadeln in die Augen pieksen. Am Ende steht er da, der geschmückte Monolith, Symbol unserer Konsumgeilheit und der rücksichtslosen Ausbeutung der Natur.
(Bild: Eine Familie sitzt am Tisch, jeder starrt auf sein Smartphone)
Heiligabend. Die Familie versammelt sich. Onkel Erwin erzählt zum hundertsten Mal den gleichen Witz, Tante Helga lästert über die neue Frisur der Nachbarin und die Kinder schreien, weil sie schon wieder zu viel Schokolade gegessen haben. Die Stimmung ist so besinnlich wie ein Besuch beim Zahnarzt. Jeder ist mit seinem Smartphone beschäftigt, postet Selfies vom "perfekten" Weihnachtsfest und ignoriert die Menschen um sich herum.
(Bild: Ein angebrannter Truthahn liegt auf einer Platte, umgeben von verkochten Kartoffeln)
Das "Festmahl" ist der kulinarische Höhepunkt des Grauens. Der Truthahn ist trocken, die Kartoffeln verkocht und die Soße hat die Konsistenz von Tapetenkleister. Nach dem Essen fallen alle in ein kollektives Fresskoma und streiten sich um die Fernbedienung. Die Geschenke werden achtlos ausgepackt, landen in der Ecke und werden schon bald vergessen sein.
(Bild: Weihnachtsmann mit leerem Sack und leerer Flasche sitzt auf einer Parkbank)
Am Ende des Tages sind wir erschöpft, pleite und haben uns mit der gesamten Familie zerstritten. Die Geschenke sind ausgepackt, der Müll stapelt sich und die Ernüchterung macht sich breit. War es das wirklich wert?
(Bild: Ein einsamer Schneemann steht in der winterlichen Landschaft)
Lasst uns Weihnachten wieder zu einem Fest der Menschlichkeit machen! Schenkt euch lieber Zeit und Aufmerksamkeit, anstatt sinnlosen Kram. Verbringt Zeit mit euren Lieben, genießt die Ruhe und besinnt euch auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben.
In diesem Sinne: Frohe Weihnachten! (Oder so ähnlich...)

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