Teil 1: Die physikalischen Grundlagen des Windes – Warum überhaupt weht es?





Liebe Wetterfreunde,

während Sie diese Zeilen lesen, strömt vermutlich Luft an Ihrem Fenster vorbei – mal sanft, mal mit brachialer Gewalt. Doch was steckt eigentlich hinter diesem Phänomen, das wir als "Wind" bezeichnen? Lassen Sie uns heute den meteorologischen Vorhang lüften!

Wind entsteht schlicht durch Luftdruckunterschiede in der Atmosphäre. Diese simple physikalische Tatsache hat weitreichende Konsequenzen. Luft strömt – und das ist keine Raketenwissenschaft, sondern Grundphysik – stets von Gebieten höheren Drucks zu Gebieten niedrigeren Drucks. Je größer diese Druckdifferenz, desto heftiger der Wind. Punkt.

Der primäre Antrieb hinter diesen Druckunterschieden? Die ungleichmäßige Erwärmung der Erdoberfläche durch die Sonne. Am Äquator wird mehr Sonnenergie absorbiert als an den Polen. Diese Temperaturunterschiede erzeugen Druckgradienten, die wiederum Luftbewegungen auslösen. 

Doch halt – so einfach ist es dann doch nicht! Hinzu kommt die Corioliskraft, eine Scheinkraft, die durch die Erdrotation entsteht. Sie bewirkt, dass Luftströmungen auf der Nordhalbkugel nach rechts und auf der Südhalbkugel nach links abgelenkt werden. Daher rotieren Hochdruckgebiete bei uns im Uhrzeigersinn, Tiefdruckgebiete gegen den Uhrzeigersinn. Diese Tatsache ignorieren selbst manche Wetter-Apps noch immer sträflich!

Wer also das nächste Mal "es ist windig" sagt, könnte präziser formulieren: "Es herrscht ein erheblicher horizontaler Druckgradient in der Atmosphäre, der durch differenzielle Erwärmung und modifiziert durch die Corioliskraft zu einer signifikanten Luftbewegung führt." Aber das wäre dann vielleicht doch etwas zu meteorologisch korrekt für den Alltagsgebrauch.

In Teil 2 unserer Windserie widmen wir uns morgen den verschiedenen Windarten und lokalen Phänomenen, die Sie vermutlich täglich erleben, ohne sie wirklich zu verstehen. Bleiben Sie dran!




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