Teil 3: Wasserbau - Deiche, Dämme und Rückhaltebecken



Im Kampf gegen die Fluten setzt der Mensch seit jeher auf wasserbauliche Maßnahmen. Von einfachen Erdwällen bis hin zu komplexen Staudämmen – die technischen Möglichkeiten sind vielfältig. In diesem Teil unserer Blogserie stellen wir die wichtigsten wasserbaulichen Maßnahmen zum Hochwasserschutz vor und beleuchten ihre Funktionsweise, Vor- und Nachteile.
Deiche und Dämme:
Die wohl bekannteste Maßnahme im Hochwasserschutz sind Deiche. Diese künstlich aufgeschütteten Wälle sollen das Wasser im Flussbett halten und ein Überfluten des Hinterlandes verhindern. Ähnlich funktionieren Dämme, die jedoch in der Regel größer und massiver gebaut sind und oft auch zur Stromerzeugung oder zur Wasserversorgung genutzt werden.
Funktionsweise: Deiche und Dämme bilden eine Barriere zwischen dem Fluss und dem umliegenden Land. Sie werden so konstruiert, dass sie dem Wasserdruck standhalten und ein Überströmen verhindern.
Vor- und Nachteile:
 * Vorteile: relativ kostengünstig, bieten Schutz vor kleineren und mittleren Hochwassern
 * Nachteile: können bei extremen Hochwassern versagen, verhindern die natürliche Ausbreitung des Wassers und können so das Hochwasserrisiko in anderen Gebieten erhöhen
Rückhaltebecken:
Rückhaltebecken sind künstlich angelegte Becken, die bei Hochwasser Wasser aufnehmen und so den Abfluss in Flüssen reduzieren. Sie werden oft in Kombination mit Deichen und Dämmen eingesetzt.
Funktionsweise: Bei steigendem Wasserstand im Fluss wird Wasser in das Rückhaltebecken geleitet. Nach dem Hochwasser wird das Wasser kontrolliert wieder abgelassen.
Vor- und Nachteile:
 * Vorteile: können große Wassermengen zurückhalten, reduzieren die Spitzenabflüsse in Flüssen
 * Nachteile: benötigen große Flächen, können teuer in der Anlage sein
Renaturierung von Flüssen:
Im Gegensatz zu den bisher genannten "harten" Maßnahmen setzt die Renaturierung auf naturnahe Lösungen. Ziel ist es, Flüsse wieder in einen natürlicheren Zustand zu versetzen und ihre Selbstreinigungskraft zu stärken.
Funktionsweise: Durch die Entfernung von Verbauungen, die Wiederherstellung von Auen und die Schaffung von Strukturen im Flussbett wird der Wasserabfluss verlangsamt und die Versickerung gefördert.
Vor- und Nachteile:
 * Vorteile: verbessert den Hochwasserschutz, fördert die Biodiversität, steigert die Attraktivität der Landschaft
 * Nachteile: benötigt große Flächen, kann zeitaufwendig und kostenintensiv sein
Wasserbauliche Maßnahmen im Kontext:
Wasserbauliche Maßnahmen sind ein wichtiger Bestandteil des Hochwasserschutzes. Welche Maßnahmen am besten geeignet sind, hängt von den jeweiligen örtlichen Gegebenheiten ab. Oft ist es sinnvoll, verschiedene Maßnahmen miteinander zu kombinieren. Wichtig ist dabei immer, auch die ökologischen Auswirkungen zu berücksichtigen und nachhaltige Lösungen zu finden.
Im nächsten Teil unserer Blogserie beschäftigen wir uns mit dem Thema "Hochwasserschutz im Alltag". Bleiben Sie dran!


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