29 Jahre Berufsleben: Vom Azubi zum Projektleiter – Eine Reise ohne Reue
*1. September 2025*
Heute vor genau 29 Jahren begann für mich ein neues Kapitel – mein erstes Arbeitsleben als Auszubildender zum Kaufmann im Groß- und Außenhandel. Was als unsicherer erster Schritt in die Berufswelt begann, wurde zu einer erfüllenden Reise voller Höhen und Tiefen, Herausforderungen und Erfolge. Während ich heute auf diese fast drei Jahrzehnte zurückblicke, kann ich mit absoluter Gewissheit sagen: Ich habe keine einzige Entscheidung bereut.
## Der Anfang: Warum eine Ausbildung der richtige Weg war
In einer Zeit, in der viele meiner Altersgenossen den direkten Weg zur Universität wählten, entschied ich mich bewusst für eine Ausbildung. Die Kaufmannslehre im Groß- und Außenhandel bot mir etwas, was kein Hörsaal hätte bieten können: echte Praxiserfahrung von Tag eins an.
Während andere noch über theoretische Geschäftsprozesse lasen, lernte ich sie live zu erleben. Ich verstand, wie Märkte funktionieren, wie Kundenbeziehungen entstehen und wie wichtig es ist, sowohl die großen Zusammenhänge als auch die kleinen Details im Blick zu behalten. Diese frühe Praxiserfahrung wurde zum Fundament meiner gesamten beruflichen Laufbahn.
## Die ersten Jahre: Lernen durch Machen
Die Ausbildungsjahre waren prägend – nicht nur fachlich, sondern auch menschlich. Ich lernte Verantwortung zu übernehmen, mit Stress umzugehen und in Teams zu arbeiten. Jeder Fehler war eine Lektion, jeder kleine Erfolg ein Baustein für das Selbstvertrauen.
Was mir besonders half: Ich entwickelte ein tiefes Verständnis für die verschiedenen Bereiche eines Unternehmens. Von der Beschaffung über die Logistik bis hin zum Vertrieb – ich kannte die Abläufe nicht nur theoretisch, sondern hatte sie selbst mit den Händen gegriffen.
## Der bewusste Weg: Weiterbildung als Karrierebooster
Nach einigen Jahren Berufserfahrung kam der Punkt, an dem ich meine Komfortzone verlassen wollte. Aber anstatt direkt zu studieren, wählte ich einen anderen Weg: die berufsbegleitende Weiterbildung. Erst zum Fachwirt, dann zum Betriebswirt, und schließlich zum Techniker.
**Warum diese Reihenfolge perfekt war:**
Diese Entscheidung erwies sich als goldrichtig. Jede Weiterbildung baute auf meiner praktischen Erfahrung auf. Wenn im Fachwirt-Lehrgang über Controlling gesprochen wurde, wusste ich bereits aus der Praxis, welche Zahlen wirklich wichtig sind. Als im Betriebswirt-Studium strategische Unternehmensführung thematisiert wurde, hatte ich schon miterlebt, wie sich strategische Entscheidungen im Tagesgeschäft auswirken.
Der Techniker-Abschluss rundete schließlich mein Profil ab und öffnete mir neue Türen in einer zunehmend technisierten Arbeitswelt.
## Die Höhen: Meilensteine einer Karriere
29 Jahre Berufsleben bedeuten unzählige Erlebnisse. Da waren die ersten großen Vertragsabschlüsse, die Beförderung zur Teamleitung, der erfolgreiche Abschluss der ersten Weiterbildung. Projekte, die anfangs unmöglich schienen und dann doch zum Erfolg geführt wurden. Teams, die unter meiner Leitung über sich hinauswuchsen.
Besonders stolz bin ich auf die Momente, in denen ich jungen Kollegen helfen konnte, ihren eigenen Weg zu finden – genau wie andere mir geholfen hatten, als ich noch der unsichere Azubi war.
## Die Tiefen: Wenn nichts nach Plan läuft
Natürlich gab es auch schwierige Zeiten. Projekte, die scheiterten. Umstrukturierungen, die alles auf den Kopf stellten. Phasen, in denen die Motivation schwand und die Weiterbildung neben dem Vollzeitjob wie ein unüberwindbarer Berg erschien.
Aber gerade diese Herausforderungen formten mich. Sie lehrten mich Resilienz, Flexibilität und die Fähigkeit, auch in schwierigen Situationen Lösungen zu finden. Jede überwundene Krise machte mich stärker und erfahrener.
## Vom Azubi zum Projektleiter: Was ich gelernt habe
Heute, als Projektleiter, profitiere ich täglich von diesem langen Weg. Ich verstehe die Sprache aller Abteilungen, kenne die praktischen Herausforderungen der verschiedenen Ebenen und kann dadurch Brücken bauen, wo andere nur Gräben sehen.
**Die wichtigsten Erkenntnisse meiner 29-jährigen Reise:**
- **Praxiserfahrung schlägt Theorie:** Die frühe Ausbildung gab mir ein Fundament, das kein Studium hätte bieten können
- **Timing ist alles:** Die Weiterbildungen zur richtigen Zeit, mit der nötigen Erfahrung im Rücken, waren weitaus wertvoller
- **Jeder Umweg ist ein Lernweg:** Was manchmal wie ein Rückschritt aussah, entpuppte sich oft als wichtiger Baustein
- **Menschen sind der Schlüssel:** Die besten Projekte gelingen durch gute Zusammenarbeit, nicht durch perfekte Theorie
## Warum ich es nie bereut habe
Manchmal fragen mich jüngere Kollegen, ob ich nicht lieber direkt studiert hätte. Meine Antwort ist immer dieselbe: Nein, definitiv nicht.
Mein Weg war länger, aber er war authentisch. Er gab mir die Zeit zu reifen, Erfahrungen zu sammeln und zu verstehen, was ich wirklich will. Jede Station – vom Azubi über die verschiedenen Weiterbildungen bis zum heutigen Projektleiter – war notwendig und wertvoll.
## Ein Blick nach vorn
29 Jahre Berufsleben liegen hinter mir, aber ich bin noch lange nicht am Ende meiner Reise. Die Arbeitswelt verändert sich rasant, und ich freue mich darauf, weiter zu lernen, mich anzupassen und zu wachsen.
An alle, die noch am Anfang ihrer Laufbahn stehen: Vertraut eurem Weg. Eine Ausbildung ist kein Plan B, sondern kann der Grundstein für eine außergewöhnliche Karriere sein. Habt Geduld mit euch selbst, investiert kontinuierlich in eure Weiterbildung und vergesst nie: Der beste Zeitpunkt für den nächsten Schritt ist genau dann, wenn ihr bereit dafür seid – nicht früher und nicht später.
*Hier ist auf weitere 29 Jahre voller Lernen, Wachsen und neuer Herausforderungen!*
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