Tirol bebt: Waidring und Pillersee als Erdbeben-Hotspot


Das Jahr 2024 war in Tirol ein Jahr der bebenden Erde. Insgesamt 70 Mal konnten die Tiroler die Erde unter ihren Füßen spüren – und das ist deutlich mehr als der Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Verantwortlich für diese ungewöhnlich hohe Zahl an Erdbeben ist vor allem eine Region: das Gebiet um Waidring und den Pillersee nahe Kitzbühel.
Ganze 50 spürbare Erdbeben wurden hier von der GeoSphere Austria, dem österreichischen Erdbebendienst, registriert. Das entspricht mehr als zwei Drittel aller in Tirol wahrgenommenen Erdstöße.  Doch warum ist gerade diese Region so aktiv?
Die Ursache liegt in der geologischen Beschaffenheit der Alpen. Die afrikanische Kontinentalplatte drückt gegen die eurasische Platte und sorgt so für Spannungen im Untergrund.  Diese Spannungen entladen sich immer wieder in Form von Erdbeben.  Besonders anfällig sind dabei Regionen mit geologischen Störungen, also Bruchzonen im Gestein.  Und genau solche Störungen finden sich im Gebiet um Waidring und den Pillersee.
Das stärkste Beben in Waidring
Das stärkste Beben in dieser Region ereignete sich am 23. Jänner 2024 und erreichte eine Magnitude von 3,9.  Es war stark genug, um leichte Schäden an Gebäuden zu verursachen.  Viele Bewohner berichteten von Rissen im Verputz oder herabgefallenen Gegenständen.
Auch der Rest von Tirol bebt
Doch nicht nur Waidring und der Pillersee waren 2024 von Erdbeben betroffen.  Auch in anderen Teilen Tirols bebte die Erde, wenn auch weniger häufig. Insgesamt wurden in Tirol 70 spürbare Erdbeben registriert.  Das ist zwar eine hohe Zahl, aber laut GeoSphere Austria kein Grund zur Panik.  Die Anzahl der Erdbeben schwankt von Jahr zu Jahr stark und ein Trend zu mehr Erdbeben ist nicht erkennbar.
Was tun bei einem Erdbeben?
Trotzdem ist es wichtig, auf ein Erdbeben vorbereitet zu sein.  Hier ein paar Tipps, wie Sie sich im Falle eines Erdstoßes richtig verhalten:
 * Ruhe bewahren:  Panik ist der schlechteste Ratgeber.
 * Schutz suchen:  Verlassen Sie das Gebäude, wenn möglich.  Ansonsten suchen Sie Schutz unter einem stabilen Tisch oder Türrahmen.
 * Auf Gefahren achten: Achten Sie auf herabfallende Gegenstände und vermeiden Sie den Aufenthalt in der Nähe von Fenstern oder Glasfassaden.
 * Informationen einholen:  Verfolgen Sie die Nachrichten und Anweisungen der Behörden.
Die Erdbeben in Tirol erinnern uns daran, dass wir auf einem dynamischen Planeten leben.  Auch wenn die meisten Erdbeben harmlos sind, ist es wichtig, die Gefahren zu kennen und sich entsprechend zu verhalten.

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