Politischer Diskurs mit Tiefgang: Der Podcast "Sagen, wie es ist" von Gottlieb und Fleischhauer



In einer Zeit, in der politische Debatten oft von Oberflächlichkeit und Polarisierung geprägt sind, ist der Podcast "Sagen, wie es ist" eine erfrischende Ausnahme. Die beiden erfahrenen Journalisten Sigmund Gottlieb und Jan Fleischhauer haben sich zusammengetan, um zweimal im Monat die wichtigsten politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen zu diskutieren – und das mit einer Qualität, die in der deutschen Podcast-Landschaft ihresgleichen sucht.

## Eine Partnerschaft mit Substanz

Die Konstellation könnte kaum interessanter sein: Auf der einen Seite Sigmund Gottlieb, der frühere Chefredakteur des Bayerischen Rundfunks mit seiner langjährigen Erfahrung im öffentlich-rechtlichen Journalismus. Auf der anderen Seite Jan Fleischhauer, der bekannte Focus-Kolumnist und ehemalige Spiegel-Redakteur, der sich durch seine pointierten Analysen und seinen "schwarzen Kanal" einen Namen gemacht hat.

Diese Kombination aus verschiedenen journalistischen Hintergründen und Perspektiven macht den besonderen Reiz des Podcasts aus. Die beiden Hosts bringen nicht nur ihre unterschiedlichen Erfahrungen mit, sondern auch die Bereitschaft, kontroverse Themen anzugehen und dabei auch unbequeme Wahrheiten auszusprechen.

## Klartext statt Phrasen

Der Titel "Sagen, wie es ist" ist dabei durchaus programmatisch zu verstehen. In einer Medienlandschaft, die oft von diplomatischen Formulierungen und politischer Korrektheit geprägt ist, wagen sich Gottlieb und Fleischhauer an eine ehrliche Auseinandersetzung mit den brennenden Fragen der Zeit. Dabei geht es ihnen nicht um Provokation um ihrer selbst willen, sondern um eine sachliche, aber dennoch meinungsstarke Analyse der aktuellen Lage.

Die Diskussionen zwischen den beiden Journalisten zeichnen sich durch ihre Tiefe und Substanz aus. Anstatt bei Schlagzeilen stehen zu bleiben, bohren sie tiefer und beleuchten die Hintergründe politischer Entscheidungen. Diese Art der Analyse ist besonders wertvoll in einer Zeit, in der komplexe Sachverhalte oft zu stark vereinfacht dargestellt werden.

## Ein neuer Ansatz im politischen Journalismus

Was den Podcast besonders auszeichnet, ist die Bereitschaft der beiden Hosts, auch gegen den Strom zu schwimmen. Sie scheuen sich nicht davor, auch unpopuläre Positionen zu vertreten oder gängige Narrative zu hinterfragen. Diese intellektuelle Redlichkeit ist es, die "Sagen, wie es ist" von anderen politischen Diskussionsformaten abhebt.

Die Chemie zwischen Gottlieb und Fleischhauer funktioniert dabei hervorragend. Ihre Gespräche wirken natürlich und authentisch, ohne dabei an Professionalität zu verlieren. Man merkt, dass hier zwei erfahrene Journalisten am Werk sind, die ihr Handwerk verstehen und gleichzeitig Freude an der gemeinsamen Diskussion haben.

## Mehr als nur ein Podcast

"Sagen, wie es ist" ist mehr als nur ein weiterer Polit-Podcast. Es ist ein Beispiel dafür, wie qualitativ hochwertiger Journalismus auch in neuen Formaten funktionieren kann. Die Kombination aus journalistischer Expertise, meinungsstarker Analyse und der Bereitschaft, auch schwierige Themen anzupacken, macht diesen Podcast zu einer Bereicherung für die deutsche Medienlandschaft.

Für alle, die sich eine differenzierte Betrachtung der aktuellen politischen Lage wünschen und dabei nicht auf Meinungsstärke verzichten möchten, ist "Sagen, wie es ist" eine klare Empfehlung. Gottlieb und Fleischhauer zeigen, dass politischer Diskurs durchaus mit Tiefgang und Substanz funktionieren kann – eine Erkenntnis, die in der heutigen Zeit wichtiger denn je ist.

Der Podcast erscheint alle 14 Tage und ist über alle gängigen Podcast-Plattformen verfügbar. Ein Hörvergnügen für alle, die politische Diskussionen schätzen, die über das übliche Maß hinausgehen.

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