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Scrubs Reboot: Wenn Nostalgie auf Skepsis trifft

Es ist offiziell: Zach Braff und Donald Faison kehren nach Sacred Heart zurück. Der Neustart der beliebten Krankenhaus-Comedy startet am 25. Februar 2026 auf ABC, und die Instagram-Ankündigungen der Stars haben die Fangemeinde in helle Aufregung versetzt. Doch während viele jubeln, regt sich bei mir eine tiefe, nagende Skepsis. ## Eine Serie, die Heimat war Für acht Staffeln war Scrubs mehr als nur eine Serie – sie war eine Heimat. So wie Friends für eine frühere Generation zum festen Bestandteil des Lebens wurde, war Scrubs für viele von uns der emotionale Anker. Die perfekte Mischung aus absurdem Humor, tiefer Menschlichkeit und ehrlichen Emotionen machte die Show zu etwas Besonderem. Man lachte, man weinte, man fühlte sich verstanden. Und dann kam Staffel 9. ## Das, was nie existiert hat Ich handhabe es mit der neunten Staffel von Scrubs wie mit Indiana Jones und der Kristallschädel: Sie hat für mich schlicht nie existiert. Der verzweifelte Versuch, die Serie mit neuen Charakteren u...

Der Überschall-Pionier: Das General Electric J79

In der goldenen Ära der Überschallflugzeuge war ein Name allgegenwärtig, ein Triebwerk, das die Grenzen des Machbaren verschob und ikonische Flugzeuge in den Himmel katapultierte: das General Electric J79. Dieses bahnbrechende Strahltriebwerk war mehr als nur eine Antriebsquelle; es war ein Symbol für technologischen Fortschritt und militärische Überlegenheit im Kalten Krieg. Entwickelt in den 1950er Jahren, revolutionierte das J79 die Luftfahrtlandschaft. Sein schlankes Design und seine immense Schubkraft ermöglichten es Flugzeugen, die Schallmauer mühelos zu durchbrechen und Geschwindigkeiten zu erreichen, die zuvor undenkbar waren. Ein Blick auf die Technik: Das J79 war ein einwelliges Turbojet-Triebwerk mit einem 17-stufigen Axialverdichter, einem ringförmigen Brennkammer und einer dreistufigen Turbine. Eine seiner bemerkenswertesten Innovationen war der variable Stator, bei dem die Winkel der vorderen Verdichterschaufeln je nach Flugzustand angepasst wurden. Diese Technologie opti...

Journalismus-Beben: Alexander und Rosenfeld verlassen Welt und Pioneer

Es war einer dieser Momente, in denen sich im Hintergrund Großes abspielt, während man selbst mit etwas ganz anderem beschäftigt ist. Als Steve Schutzbier, Ute Mündlein und ich gerade die Aufnahmen für unseren 2S-Weihnachtspodcast machten, platzte die Bombe: Robin Alexander und Dagmar Rosenfeld, zwei Schwergewichte des deutschen Journalismus, verlassen ihre angestammten Redaktionen. Beide machen sich mit ihrem Podcast "Machtwechsel" selbstständig. ## Eine Entscheidung mit weitreichenden Folgen Auch wenn wir das Thema nicht direkt in unserem Podcast behandelt haben, haben wir uns durchaus Gedanken darüber gemacht, was diese Nachricht für die deutsche Medienlandschaft bedeutet. Denn dieser Schritt ist mehr als nur ein persönlicher Karrierewechsel – er ist symptomatisch für Veränderungen in der Branche. ## The Pioneer und das Juwelen-Problem Für Gabor Steingart und The Pioneer ist dies ein besonders schmerzhafter Verlust. Man muss Steingart zugutehalten: Mit The Pioneer hat er e...

Die erleuchteten Weisen des Internets: Eine satirische Betrachtung der Reddit-Sphäre

Ach, Reddit. Dieser schimmernde Hort der Weisheit, dieses digitale Pantheon der Intellektualität. Zumindest, wenn man den dortigen Nutzern glauben mag. Denn wer einmal tief in die verschlungenen Subreddits hinabgestiegen ist, der weiß: Hier residiert eine Elite des Denkens, eine Avantgarde der Meinungsbildung, die uns Normalsterbliche mit ihrer erhabenen Perspektive gnädigst erleuchtet. Man könnte fast meinen, der durchschnittliche Redditor habe das Internet nicht nur verstanden, sondern es eigenhändig erfunden. Mit einer Selbstverständlichkeit, die an Arroganz grenzt, werden hier Meinungen als unumstößliche Fakten präsentiert, Thesen aufgestellt, die jeglicher empirischen Grundlage spotten, und Andersdenkende mit einer Nonchalance abgewatscht, die ihresgleichen sucht. Besonders amüsant wird es, wenn sich diese selbsternannten Experten zu Themen äußern, von denen sie offensichtlich nur rudimentäre Kenntnisse besitzen – meist angelesen in einem halbgaren Wikipedia-Artikel oder aufgeschn...

Die Rhön: Ein Land der offenen Fernen mit vulkanischer Vergangenheit

Die Rhön, ein Mittelgebirge im Herzen Deutschlands, fasziniert Besucher mit ihren sanften Hügeln, weiten Landschaften und einer reichen Geschichte. Doch was viele nicht wissen: Diese idyllische Region verdankt ihre Entstehung einem feurigen Kapitel der Erdgeschichte. Vulkanismus in der Rhön Vor etwa 20 Millionen Jahren, im Zeitalter des Miozäns, war die Rhön eine Vulkanregion. Gewaltige Eruptionen schleuderten Asche und Lava in die Luft und formten die Landschaft. Die markanten Kegelberge wie der Kreuzberg, die Milseburg oder die Wasserkuppe sind Zeugen dieser vulkanischen Aktivität.  * Basaltkuppen: Die charakteristischen Basaltkuppen der Rhön entstanden, als flüssige Lava in Spalten und Klüfte des Gesteins eindrang und dort erstarrte.  * Vulkanische Gesteine: In der Rhön finden sich zahlreiche vulkanische Gesteine wie Basalt, Tuff und Phonolith, die von der einstigen vulkanischen Aktivität zeugen. Obwohl die Vulkane längst erloschen sind, prägen sie noch heute das Landschaft...

Die Bagdadbahn: Eine Reise durch die Zeit

Die Bagdadbahn ist mehr als nur eine Eisenbahnstrecke; sie ist ein Zeugnis der Geschichte, ein Symbol für geopolitische Ambitionen und ein Fenster in die Vergangenheit des Nahen Ostens. Dieses beeindruckende Bauwerk, das Konya in der Türkei mit Bagdad im Irak verbindet, hat die Region nachhaltig geprägt. Ein kaiserliches Projekt Die Geschichte der Bagdadbahn reicht bis ins späte 19. Jahrhundert zurück. Damals träumte das Deutsche Kaiserreich von einer direkten Verbindung nach Vorderasien. Es sollte nicht nur Handelswege öffnen, sondern auch militärischen Einfluss sichern. 1903 begann der Bau, ein wahrhaft gigantisches Unterfangen, das deutsche Ingenieurskunst mit osmanischer Vision verband. Hindernisse und Herausforderungen Der Bau war jedoch alles andere als einfach. Die Strecke führte durch unwegsames Gelände, Wüsten und Gebirge. Politische Spannungen und der Erste Weltkrieg unterbrachen die Arbeiten mehrfach. Erst in den 1940er Jahren, lange nach dem Ende des Osmanischen Reiches, wu...

Offener Brief an Hagen von Ortloff: Die Zukunft der Eisenbahnromantik liegt auf YouTube

**Lieber Hagen von Ortloff,** Sie haben gekämpft. Sie haben für etwas gekämpft, das Millionen Menschen über Jahrzehnte hinweg begeistert hat – für die Eisenbahnromantik. Gegen den SWR, gegen den Rundfunkrat, für den Erhalt einer Sendung, die weit mehr war als nur Fernsehen: Sie war ein Kulturgut, eine Institution, eine Liebeserklärung an die Schiene. Und Sie haben verloren. Ich weiß, wie schmerzhaft das sein muss. Eine Sendung, die Sie mitgeprägt haben, die Menschen zusammengebracht und für leuchtende Augen vor den Bildschirmen gesorgt hat, wurde eingestellt. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat entschieden, dass es keinen Platz mehr gibt für diese besondere Form der Leidenschaft. ## Doch jetzt ist es Zeit, nach vorne zu schauen Denn wissen Sie was? Die Eisenbahnromantik ist nicht tot. Sie lebt. Sie lebt weiter – nur an einem anderen Ort, in einem anderen Format, bei einer neuen Generation von Enthusiasten. **Die Eisenbahnromantik lebt auf YouTube.** Während der SWR die Sendung beerd...